(Beitrag von AL EX, Fotos bis auf das 1. von Marc Dietrich)
Erdbeerköpfchen (Agapornis lilianae) sind mit 12-13 cm die kleinsten und zierlichsten Vertreter der Agaporniden und gleichzeitig die kleinsten Papageien des afrikanischen Kontinents. Sie gehören zusammen mit den Pfirsichköpfchen, Schwarzköpfchen und Rußköpfchen zur Personatus-Gruppe, den Agaporniden mit weißen Augenringen.
1894 wurde das Erdbeerköpfchen wissenschaftlich beschrieben und nach Lilian Sclater, der Schwester des Zoologen Philip Lutley Sclater, benannt. Erst 1926 wurden die ersten Erdbeerköpfchen nach Deutschland eingeführt.
Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. In der Wildfarbe sind Vorderkopf und Kehle orangerot, Nacken und hintere Halspartie gelbgrün und der Hinterrücken sowie Bürzel grün gefärbt.
Das Verbreitungsgebiet des Erdbeerköpfchen liegt im östlichen Afrika (Süd-Tansania, Nordwest Mosambik, Malawi, Ost-Sambia und Nord-Simbabwe). Das Verbreitungsgebiet ist abhängig vom Vorkommen der lockeren Akazien- und Mopane-Wälder unterhalb von 1000 m.
Das Erdbeerköpfchen zählt unter den hierzulande gehaltenen Agaporniden zu den seltener vertretenden Arten, was sicherlich auch mit der Meldepflicht zusammenhängt und daher "leider" viele Halter abschreckt. Sie unterliegen der Kennzeichnungs- und Meldepflicht nach §6 der Bundesartenschutzverordnung. Die Beringung der Jungtiere erfolgt mit speziellen Artenschutzringen (4,0 mm). Werden Erdbeerköpfchen angeschafft müssen diese bei der zuständigen Naturschutzbehörde gemeldet werden, in meinem Fall beim Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Artenschutz. Für die Anmeldung muss eine Zuchtbeleg- und Herkunftsbestätigung des Züchters eingereicht werden auf welcher auch die Elterntiere mit aufgeführt bzw. benannt werden müssen. Das gleiche gilt für Tierabgaben oder verstorbene Vögel, die zuständigen Behörden verlangen bei Bestandsveränderungen immer eine jeweilige Meldung.
Aber ganz ehrlich: Für den Züchter ist dies natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden, vor allem was die Ausstellung der Papiere anbelangt. Für den Halter ist dies jedoch in wenigen Minuten erledigt. Von daher braucht man sich nicht davor zu fürchten, die wunderschönen Erdbeerköpfchen danken es einem allein mit ihrem tollen Erscheinungsbild und dem sozialfreundlichen Charakter … 😊
Erdbeerköpfchen können einerseits paarweise oder in kleineren Schwärmen gehalten werden. Ich halte Erdbeerköpfchen mit Rußköpfchen zusammen in einem Schwarm was hervorragend funktioniert. Bei einer ganzjährigen Volieren-Außenhaltung ist ein Schutzhaus Pflicht, je nach Standort sollte dieses beheizt werden können. Eine Mindesttemperatur von 5°C sollte in den kalten Wintermonaten gewährleistet sein.
Neben der Wildfarbe gibt es auch bei Erdbeerköpfchen verschiedene Farbmutationen. Neben Dilute, welche eine natürlich entstandene Mutationen beim Erdbeerköpfchen ist und beim deutschen Züchter Helmut Gölz erstmals auftrat, gibt es noch weitere Farbmutationen. Diese sind allerdings durch Transmutationen entstanden.....siehe weitere Fotos, die von Marc Dietrich dankenderweise für den Beitrag bereitgestellt wurden.

Erdbeerköpfchen Wildfarbe (AL EX)

























(Den Original-Beitrag dazu findet Ihr hier.)
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